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Die Idee von der Welt als Theater, die vor allem in der frühen Neuzeit in Wissenskompendien und literarischen Werken Konjunktur hatte, griff der Regisseur, Schauspieler und Theaterimpresario Max Reinhardt (1873–1943) zu Beginn des 20. Jahrhunderts wieder auf. Er interpretierte das theatrum mundi nach dem Stück Das Salzburger Große Welttheater von Hugo von Hofmannsthal (1874–1929) für die Salzburger Festspiele und setzte dabei seine Vorstellungen von einem körper- und schauspielzentrierten Theater um, das sich vom Naturalismus abzuwenden suchte. Mit seinen Inszenierungen und der Institutionalisierung eines neuen, spirituellen Theaterfests für die Massen – den Salzburger Festspielen – reagierte Reinhardt auf die Krisenerfahrung der Moderne. Reinhardts Konzeption eines Welttheaters gewährte der jüdischen Bevölkerung einen Ort in der deutschen und österreichischen Gesellschaft der Zwischenkriegszeit. Insbesondere die Idee von der Welt als Theater versprach gesellschaftliche Teilhabe und Anerkennung für jeden, der seine Rolle gut meisterte; so boten Theater und Schauspielen auch für Reinhardt Möglichkeiten des gesellschaftlichen Aufstiegs.
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