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Nach der Niederlage Frankreichs im Sommer 1940 war die französische Kleinstadt Vichy bis August 1944 Regierungssitz des mit dem nationalsozialistischen Deutschland kollaborierenden État Français. »Vichy« wurde zum Synonym für das dort etablierte autoritäre Regime, dessen Repräsentanten, allen voran Marschall Henri Philippe Pétain und Regierungschef Pierre Laval, das Projekt einer antirepublikanischen »révolution nationale« ausriefen, das rechtskonservative, militant-katholische und antisemitische Traditionen in sich vereinte. Das Vichy-Regime setzte in seinem Herrschaftsbereich sukzessive die bürgerlichen Grundrechte für französische Juden außer Kraft, internierte alle ausländischen Juden und unterstützte Nazi-Deutschland bei der Umsetzung der »Endlösung« in Frankreich. Dabei handelte es sich um den Kulminationspunkt eines Antisemitismus, der sich in Frankreich in den unmittelbaren Vorkriegsjahren verschärft hatte, sowie um eine Politik, die es paradoxerweise obsessiv auf die Wahrung der nationalen Souveränität abgesehen hatte.
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