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Die Institution der Synagoge (griech. synagogé, Versammlung) als ein Ort, an dem sich die jüdische Gemeinschaft versammelt, ist vermutlich im babylonischen Exil (6. Jh. v. d. Z.) entstanden. Mit der Zeit gewann die Synagoge feste Konturen als eine bauliche Einrichtung mit zahlreichen Funktionen sakraler wie profaner Art. Nach der Zerstörung des Tempels (70. d. Z.) kam ihr vor allem die Durchführung eines opferlosen, von Gebet und Tora-Lesung bestimmten Gottesdienstes (Liturgie) zu. Während ihre Funktion als soziales und religiöses Zentrum der jüdischen Gemeinschaft unverändert blieb, wandelten sich Architektur und Inneneinrichtung. Die im Lauf der Jahrhunderte im westlichen und östlichen Europa errichteten Synagogenbauten spiegeln in ihrem Spektrum zwischen stilistischer Anpassung und Selbstrepräsentation das Verhältnis der jüdischen Gemeinden und ihrer Umgebungskultur. Die in Deutschland nach 1945 errichteten Synagogen, die in die vom Novemberpogrom hinterlassene Leere eintreten, knüpfen an die antike Bestimmung der Synagoge als eine Einrichtung mit einer Vielfalt von Aufgaben an und fungieren zugleich als sichtbare Zeichen des sich neu begründenden jüdischen Lebens.
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