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Solal ist der Protagonist eines vierteiligen Romanzyklus des französischsprachigen Autors Albert Cohen (1895–1981). Als 1968 dessen berühmtester und erfolgreichster Teil La Belle du Seigneur (Die Schöne des Herrn) erschien, verstand die französische Kritik Solal als großen tragischen Liebenden in der Tradition von Tolstois Anna Karenina. Erst mit der 1969 erfolgten Neuauflage der fast vergessenen ersten zwei Bände der Tetralogie, Solal (1930) und Mangeclous (Eisenbeißer, 1938), und der Veröffentlichung des Schlussbands Die Tapferen zeigte sich die vollständige Figur Solal: Sein Lebenslauf verkörpert beispielhaft das Schicksal eines Juden, der im sephardischen Ghetto einer griechischen Insel zur Welt kommt, dann als »Israelit« in die höchsten Ränge der französischen und internationalen Politik aufsteigt und sich schließlich aus Verzweiflung über die Schoa und die Untätigkeit der Politik das Leben nimmt. Solals Leben reflektiert die Zeit zwischen dem Antisemitismus der französischen Dreyfus-Affäre und dem Judenmord der Nationalsozialisten und ist stark beeinflusst von Albert Cohens eigener Biographie.
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