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Shtadlanut bezeichnet eine Praxis der jüdischen Interessenvertretung bei nichtjüdischen Autoritäten. Sie ist zunächst vor allem im mittelalterlichen Europa bei der Aushandlung von Ansiedlungsbedingungen mit Obrigkeiten oder in Form von Interventionen in Krisensituationen belegt. Dabei agierten jüdische Fürsprecher (shtadlanim) anfangs meist nur für sich selbst oder einzelne andere Juden. In der frühen Neuzeit weitete sich die Praxis der Fürsprache auf Gemeinden (Kahal) und teilweise auf gesamte Judenheiten eines Gebiets aus; die Funktion des shtadlan entwickelte sich vielerorts zu einem offiziellen Amt der jüdischen Selbstverwaltung (Autonomie). Shtadlanut verlor im Europa der Emanzipationszeit zunehmend an Bedeutung, da mit der Auflösung der korporativen Ordnung neue Formen jüdischer Interessenvertretung notwendig wurden.
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