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Der hebräische Begriff Shekhina (wörtl. »Einwohnung« oder »Anwesenheit [Gottes]«) bezeichnet in der jüdischen Traditionsliteratur und Mystik seit der Antike entweder eine mit Gott identische Seinsform oder einen Teilaspekt seiner Existenz und erlangte die Qualität eines Gottesnamens. Im rabbinischen Judentum markiert Shekhina den Schnittpunkt zwischen Himmel und Erde und wird in metaphorischer Sprache als Gemahlin Gottes beschrieben. In der mittelalterlichen kabbalistischen Literatur wurde darunter teilweise eine weibliche Macht verstanden, die Gott gegenübertreten, sich mit ihm vereinen oder von ihm entfernen konnte; im Chassidismus wurde das körperliche Begehren nach einer schönen Frau als Personifizierung der Shekhina durchaus als Weg zur Erkenntnis der oberen Welt verstanden. In der modernen Philosophie kam dem Begriff vor allem im Denken von Martin Buber und Franz Rosenzweig erhebliche Bedeutung zu. Seit den 1990er Jahren wurden sowohl populärreligiöse als auch akademische Debatten über die Weiblichkeit des Gottesbegriffs geführt.
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