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Seit dem Mittelalter bezeichneten die im muslimischen al-Andalus lebenden Juden diese Region, später auch das gesamte christliche Spanien mit dem biblischen Ländernamen Sepharad. Nach ihrer Vertreibung von der Iberischen Halbinsel 1492/1497 ließen sie sich vor allem in Westeuropa, der Mittelmeerregion sowie im Osmanischen Reich nieder, wo sie im Lauf der Zeit aus verschiedenen iberischen religiösen Bräuchen und sprachlich-kulturellen Eigenheiten eine spezifische Tradition entwickelten, deren Ursprünge sie auf Sepharad zurückführten. Gleichzeitig wurde der Begriff Sepharad zu einem nostalgischen lieu de mémoire für ein goldenes Zeitalter der religiösen Toleranz und herausragender intellektueller Errungenschaften. In diesem Sinne wird er bis heute als das traditionelle Gegenüber zum mittelalterlichen Aschkenas und dessen soziokulturellem Erbe verwendet; dem entspricht auch ein ausgeprägtes Selbstverständnis der Sepharadim.
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