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Mit dem jiddischen Wort shtetl (»Städtchen«, »Kleinstadt«; Pl. shtetlekh) wurde im Unterschied zu shtot (»Stadt«, »Großstadt«) jene Siedlungsform bezeichnet, die seit dem 13. Jahrhundert zu der unter den Juden des östlichen Europa am weitesten verbreiteten wurde. Das Schtetl bestand aus meist wenigen tausend, manchmal mehrheitlich jüdischen Einwohnern, deren Erwerbsleben mit der Feudalwirtschaft der ländlichen Umgebung aufs Engste verflochten war. Mit dem wirtschaftlichen und politischen Wandel im 19. Jahrhundert verlor das Schtetl zwar seinen ursprünglichen Charakter, blieb jedoch bis ins 20. Jahrhundert erhalten. Obgleich keine spezifisch jüdische Lebensform, hat das Schtetl durch seine vielfältige Darstellung in Kunst und Literatur seit Mitte des 19. Jahrhunderts – am bekanntesten in den Erzählungen von Schalom Jakob Abramowitsch (Fishke) – das Bild des jüdischen Lebens im östlichen Europa maßgeblich geprägt.
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