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Zentraler Begriff im Denken des Philosophen Hans Jonas (1903–1993). Ausgehend von seiner Auseinandersetzung mit der antiken Gnosis, versuchte er, den intrinsischen Wert des Lebens mithilfe einer Philosophie des Organischen zu begründen. Diese wurde in seinem Hauptwerk Das Prinzip Verantwortung (1979) zur Grundlage seines Entwurfs einer Ethik für die technologische Zivilisation. Vermied Jonas in diesem Zusammenhang jede Bezugnahme auf das Judentum wie auf Religion überhaupt, so zeigen seine religionsphilosophischen Reflexionen, dass für ihn zwischen dem Imperativ, das dem Menschen unverfügbare Leben nicht der Vernichtung preiszugeben, und dem jüdischen Akzent auf der Heiligkeit des Lebens keinerlei Widerspruch bestand. Die symbolische Kraft der Schöpfungstheologie des Judentums galt ihm als wirkungsvolle Erinnerung an die Notwendigkeit einer »Ethik der Demut«. Sein Nachdenken über einen »Gottesbegriff nach Auschwitz« erweist sich als einer der Wege, auf denen Jonas jüdisches Denken für eine zeitgemäße philosophische Ethik fruchtbar machte.
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