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Das auf der Idee rationaler Berechenbarkeit und strategischem Denken beruhende Brettspiel Schach entwickelte sich nach einer jahrhundertelangen Geschichte im 18. Jahrhundert vor allem an Orten der modernen Stadtkultur – in Kaffeehäusern, Vereinen und Klubs – zu einer habituellen Praxis des Bürgertums. Juden, die sich insbesondere während des 19. Jahrhunderts im deutschsprachigen Raum stark am bürgerlichen Milieu orientierten, hatten als Spieler, Theoretiker und Förderer Anteil an dieser Blütezeit des Schachs. Bis weit ins 20. Jahrhundert hinein standen jüdische Turnierspieler an der Weltspitze des Schachsports und prägten eine neue zeitgemäße Spielweise. Von Bedeutung für diese herausragende Präsenz sind die bis auf das Mittelalter zurückgehende Tradition des Schachspiels in der jüdischen Kultur und in jüdischen Familien, die religiös verankerte Hinwendung zum logischen und abwägenden Denken im Judentum sowie die Wirkungsmacht eines auf Teilhabe zielenden Bildungsideals.
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