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Im 19. und frühen 20. Jahrhundert aufstrebende Wirtschaftsmetropole und Idealtypus einer Vielvölkerstadt, in der Juden, Deutsche, Letten, Russen sowie Polen und Litauer lebten. Dass der Historiker Simon Dubnow (1860–1941; Weltgeschichte) 1933 im hohen Alter seinen Wohnsitz aus dem nationalsozialistischen Deutschland hierhin verlegte, war Ausdruck einer Wahrnehmung, der zufolge gerade urbane Räume, die nationalen und religiösen Gruppen Koexistenz gewährten, als zukunftsträchtige Orte jüdischen Lebens erschienen. Von Riga aus reflektierte Dubnow in den Folgejahren die heraufziehende jüdische Katastrophe. Allerdings war er noch den geschichtsoptimistischen Perspektiven des 19. Jahrhunderts verhaftet, mit denen die Gefährdung durch das nationalsozialistische Deutschland nicht mehr zu entschlüsseln war. Nur acht Jahre nach seiner Übersiedlung wurde die Stadt unter deutscher Besatzung zu einem frühen Zentrum des Holocaust, in dem Zehntausende den Tod fanden, unter ihnen auch Dubnow.
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