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Der seit den 1970er Jahren in der Theaterkritik verwendete Begriff Regietheater bezeichnet die Gestaltung einer Inszenierung durch die Konzeption des Regisseurs im Unterschied zur Idee der Werktreue. Die Praxis des Regietheaters kam im frühen 20. Jahrhundert mit der Aufwertung der Rolle des Regisseurs auf und wurde maßgeblich durch Leopold Jessner (1878–1945) geprägt. Jessner wandte sich als Intendant des Preußischen Staatstheaters Berlin vor allem mit seinen Klassikerinszenierungen gegen die kulturkonservative Praxis der Hoftheater und propagierte mit aktualitätsbezogenen Produktionen eine künstlerische Perspektive, die eine politische Teilhabe jenseits von Besitz, Bildung und Herkunft versprach. Der unter Jessner zu großer Bekanntheit gelangte Schauspieler Fritz Kortner (1892–1970) führte im Nachkriegsdeutschland diese Inszenierungstradition in eigenen Regiearbeiten fort und beeinflusste nachhaltig die Theaterlandschaft der Bundesrepublik.
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