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In den vier Wochen vom 7. April bis zum 2. Mai 1919 etablierten sich unter der Selbstbezeichnung »Baierische Räterepublik« zwei aufeinander folgende rätebasierte Regierungen in München und anderen bayrischen Städten. Eine erste revolutionäre Regierung hatte im November 1918 der USPD-Politiker Kurt Eisner als bayrischer Ministerpräsident angeführt. Nach dessen Ermordung im Februar und einer nach politischen Grabenkämpfen durchgesetzten Regierung unter Johannes Hofmann (SPD) riefen zunächst unter anderen politisch aktive anarchistische Literaturschaffende um Gustav Landauer, Erich Mühsam und Ernst Toller eine Regierung der Räte aus. Diese wurde wenige Tage später von Kommunisten um Eugen Leviné und Max Levien abgelöst. Freikorps und Reichswehr zerschlugen die Räterepublik äußerst gewaltsam. Die prominente Beteiligung von politischen Akteuren jüdischer Herkunft an den Münchner revolutionären Regierungen beförderte in der deutschen Öffentlichkeit und Politik antisemitische Projektionen einer Identifikation von Bolschewismus und jüdischer Zugehörigkeit. Im Agieren der jüdischen Intellektuellen scheint ein Konflikt mit der Generation der Väter auf, der auch Assimilationsfragen berührt.
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