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Von 1945 bis 1949 bildete München das Zentrum einer aus insgesamt etwa 250 000 jüdischen Displaced Persons (DPs) bestehenden und sich mehrheitlich in der amerikanischen Besatzungszone aufhaltenden Flüchtlingsnation. Bei den zu einem großen Teil in Lagern lebenden DPs, die sich selbst als der überlebende Rest ( she’erit ha-pleta) des osteuropäischen Judentums bezeichneten, handelte es sich sowohl um 1945 in Deutschland befreite als auch um heimatlose Juden, die vor dem neuerlichen Antisemitismus im östlichen Europa in die amerikanische Besatzungszone flüchteten. Zudem beherbergte die Stadt das Hauptquartier des Jüdischen Zentralkomitees der befreiten Juden in der amerikanischen Zone, mehrere größere jüdische und internationale Hilfswerke sowie eine Reihe halbautonomer DP- und zionistischer Einrichtungen. So bildeten paradoxerweise gerade Bayern und die frühere »Hauptstadt« der nationalsozialistischen Bewegung eine Keimzelle des Staats Israel.
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