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Zweibändiges Hauptwerk des ungarisch-jüdischen Orientalisten Ignaz Goldziher (1850–1921), der damit die Islamkunde als selbständige Wissenschaft etablierte. Indem er die islamischen Quellen in ihrem Entstehungskontext verortete, gelangte Goldziher zu einem dynamischen Verständnis des Islam. Er verstand diesen als System einer rationalen religiösen Sinngebung, wie er sie sich auch für das Judentum wünschte. Auf einer mehrmonatigen Studienreise durch den Nahen Osten gewann er tiefe Einblicke in die Praxis islamischer Gelehrsamkeit und Kultur. Als Jude erfuhr er akademische Zurücksetzung, war aber auch im Kreis der jüdischen Reformgemeinde Budapests, als deren Sekretär er wirkte, wenig akzeptiert. Mit seinem Zugang steht Goldziher exemplarisch für das Anliegen jüdischer Orientalisten und Islamkundler, den Orient-Diskurs ihrer Zeit für ein tieferes Verständnis von Islam und Judentum gleichermaßen zu öffnen und diese somit als Teile der europäischen Kulturgeschichte zu verstehen.
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