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Das Kurbad Marienbad (Mariánské Lázně) im heutigen westlichen Tschechien bildete gemeinsam mit den benachbarten Kurorten Karlsbad (Karlovy Vary) und Franzensbad (Františkovy Lázně) für beinahe einhundert Jahre das Zentrum eines internationalen jüdischen Bädertourismus. Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts zog Marienbad jüdische Kurgäste unterschiedlichen sozialen Stands und kulturellen wie religiösen Selbstverständnisses aus allen Gebieten Europas, zunehmend auch aus Amerika und Palästina an. Das Zusammentreffen säkularer und traditioneller, west- und ostjüdischer Milieus auf dem engen Raum des Kurbezirks machte das Judentum als ethnische Gemeinschaft erfahrbar. Obwohl auch andere etablierte Kurorte wie Bad Kissingen, Baden-Baden, Wiesbaden, Bad Ems, Meran oder Norderney eine dezidiert jüdische Klientel anzogen, nahmen nur Marienbad und Karlsbad den emblematischen Charakter saisonaler Begegnungsräume an, die vor allem literarisch Eingang in das jüdische Gedächtnis fanden.
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