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Die jüdische Bevölkerung Ostgaliziens geriet im Herbst 1918 zwischen die Fronten der polnischen und ukrainischen Staatsbildungsvorhaben. In Lemberg (poln. Lwów, ukrain. L’viv), bis dahin die Hauptstadt des habsburgischen Kronlands Galizien und Lodomerien, übernahm am 1. November der dort angesiedelte Ukrainische Nationalrat die Macht. Ukrainische Soldaten besetzten die wichtigsten strategischen Punkte in der Stadt, trafen aber auf den Widerstand der polnischen Bevölkerungsmehrheit. Nach dreiwöchigem Kampf zogen die ukrainischen Truppen am 22. November ab. Noch am selben Tag begann ein dreitägiger Pogrom, dem mehr als siebzig Juden zum Opfer fielen. Die antijüdische Gewalt hat eine Vorgeschichte, die in das 19. Jahrhundert zurückreicht. Ihre Hauptursachen waren jedoch die Zunahme interethnischer Spannungen und antisemitischer Ressentiments während des Ersten Weltkriegs sowie der Zusammenbruch der öffentlichen Ordnung am Ende des Habsburgerreichs.
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