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Stadt in Litauen (russ.; litauisch: Kaunas; jidd.: Kovne), in der Zwischenkriegszeit litauische Hauptstadt. Im Zweiten Weltkrieg stand die Stadt unter deutscher Besatzung (24. Juni 1941 bis 31. Juli 1944) und fungierte als Verwaltungszentrale, von der aus Wehrmacht, Sicherheitspolizei und SD (Einsatzgruppe A) sowie (seit Ende Juli 1941) die Zivilverwaltung ihre Politik der Ausplünderung und der Vernichtung der Juden in Litauen koordinierten. Schon im Sommer 1941 – und damit früher als in anderen Gebieten unter deutscher Besatzung – fielen dort deutschen Mordaktionen ganze jüdische Gemeinden zum Opfer; in Kowno erschossen deutsche Polizisten und ihre einheimischen Helfer tausende Juden, noch bevor Mitte August die Überführung in Gettos abgeschlossen war. Ende November 1941 war Kowno Endpunkt für Deportationstransporte mit Juden aus dem Reich, die unmittelbar nach ihrer Ankunft im Fort IX am Rande der Stadt erschossen wurden [9]. Aufgrund der Präzedenzlosigkeit, mit der die dortigen lokalen deutschen Stellen unter Billigung der Berliner Zentrale die »Endlösung der Judenfrage« betrieben, kann Kowno als der Ort gelten, an dem die Verfolgung der europäischen Juden in Vernichtung überging.
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