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Am Ostersonntag 1903 (6. April) und am Tag darauf war die bessarabische Stadt Kischinjow (moldawisch: Chişinău) Schauplatz eines Pogroms, bei dem Dutzende Juden ums Leben kamen und Hunderte verwundet, vergewaltigt oder zu Waisen wurden. Der Sachschaden belief sich auf mehrere Millionen Rubel. Die Nachricht von dem Pogrom, das allgemein als das erste des 20. Jahrhunderts gilt, löste weltweit Entsetzen aus und hatte heftige internationale Proteste seitens Diplomaten und jüdischer Organisationen zur Folge. In Russland führte sie zu den ersten jüdischen Selbstverteidigungsmaßnahmen durch Zionisten und Bundisten. Für viele war das Pogrom ein Beweis, dass das zaristische Regime nicht in der Lage oder willens war, seine jüdischen Bürger zu schützen. Chaim Nachman Bialik inspirierte das Pogrom von Kischinjow zu seinem Gedicht Be-Ir ha-harega (In der Stadt des Schlachtens), in dem er die Passivität der Diasporajuden angesichts von Gewalt und Demütigung anklagte.
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