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Die Festlegung von Grundsätzen (hebr. ikkarim) des jüdischen Glaubens war seit dem Mittelalter – auch und vor allem in Auseinandersetzung mit der christlichen Dogmatik – die Sache jüdischer Gelehrter. Neuzeitliche und moderne Versuche der Formulierung von Glaubensprinzipien waren sowohl von den mittelalterlichen dreizehn Glaubenssätzen von Maimonides (More Nevukhim) als auch von Moses Mendelssohns Diktum beeinflusst, demzufolge das Judentum nicht von einer dogmatischen Theologie geprägt sei, sondern allein von der Einhaltung des religiösen Gesetzes (Halacha) und der praktischen Gebote ( miẓwot ). Auch wenn die Suche nach ikkarim eine zunehmend untergeordnete Stellung in der religiösen Literatur einnahm, bemühten sich im 19. und 20. Jahrhundert jüdische Gelehrte, diese aus religiöser oder philosophischer Perspektive festzulegen. Als zum Kern des Judentums gehörend wurden insbesondere der ethische Monotheismus, der göttliche Ursprung der Tora, die Verbundenheit mit dem Land und die Zugehörigkeit zum Volk Israel, aber auch der Auftrag der »Wiederherstellung der Welt« (tikkun olam) vorgeschlagen.
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