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Vereinigung von Schriftstellern und Kritikern in der frühen Bundesrepublik, die nach dem Zweiten Weltkrieg zu einer Erneuerung der deutschen Literatur beitragen wollte. Nach heftigen Diskussionen im Gründungsjahr 1947 verständigte sich die Gruppe darauf, künftig nicht über den Nationalsozialismus zu debattieren. Aus der Emigration zurückgekehrte Autoren hatten in der Regel keine Chance auf Zugehörigkeit. Die Gruppe 47 ist exemplarisch für die Tabuisierung der Schoa und der jüdisch-nichtjüdischen Differenz im deutschen Nachkrieg und trug maßgeblich dazu bei, dass der deutsche Antisemitismus, dessen öffentliche Artikulation nun geächtet war, sich verdeckt oder als »Philosemitismus« entfalten konnte. Die jüdischen Mitglieder der Gruppe hatten dabei weitgehend eine Alibifunktion.
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