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Das jüdische Geschichtsverständnis geht auf seine grundlegende Prägung in der biblischen Ära zurück; über die Epochen hinweg wurde es ebenso tradiert, wie es bedeutende Wandlungen und Neuerungen erfuhr. In biblischer Zeit versahen Juden vergangene Ereignisse mit einer symbolischen Bedeutung, die ihre enge Beziehung zu Gott und ihre Heilserwartung zum Ausdruck brachte. Im Mittelalter reicherten sie die Vergangenheit weiter symbolisch an, wobei sie den grundlegenden Texten der hebräischen Bibel eine neue Schicht von Ritualen, Liturgien und Erinnerungspraktiken hinzufügten. In der Moderne entwickelte sich eine säkulare jüdische Geschichtsauffassung. Dieser neue Zugang war Ausdruck einer umfassenden epistemischen Transformation, nach der die Gültigkeit des Judentums durch historisch-kritisches Urteil bewertet wurde. Dennoch lebte auch in der Moderne die ältere jüdische Tradition fort, historisches Wissen als Anstoß für kollektives Gedenken heranzuziehen.
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