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Freies Jüdisches Lehrhaus

in Enzyklopädie jüdischer Geschichte und Kultur
Author:
Paul Mendes-Flohr
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(1,276 words)

Die Bezeichnung Freies Jüdisches Lehrhaus wurde von Franz Rosenzweig (Stern der Erlösung) verwendet, um seine Konzeption einer jüdischen Volkshochschule zu kennzeichnen. Der Ausdruck spielt auf das bet ha-midrash, das (meist an eine Synagoge angeschlossene) Lehrhaus an, in dem die Lernenden sich versammeln, um Midraschim zu studieren – interpretative Kommentare zur Tora, der von Gott offenbarten Lehre. Lernen war für Rosenzweig nicht gleichbedeutend mit Studium im Sinne des akademischen, säkularen Wissenserwerbs; es war eher eine Kommunion, eine religiöse Handlung, die den Lernenden dem Heiligen und der göttlichen Präsenz nahebringen sollte. Mit der Gründung des Freien Jüdischen Lehrhauses im Oktober 1920 hoffte Rosenzweig, diese Art des Lernens unter deutschen Juden zu etablieren, damit sie die Möglichkeit hätten, eine geistige Heimat im Judentum wiederzufinden.

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