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Die Verwissenschaftlichung der jüdischen Geschichteund Kultur seit Anfang des 19. Jahrhunderts schlug sich nicht zuletzt in modernen jüdischen Enzyklopädien nieder. Sie dienten nicht nur der Bereitstellung von als objektiv empfundenem Wissen, sondern auch der Selbstverständigung eines Kollektivs im Umbruch. Die ersten Programmschriften und Entwürfe entstanden in der Mitte des 19. Jahrhunderts und orientierten sich an der Wissenschaft des Judentums, bevor sie gegen Ende des Jahrhunderts auch die Herausbildung eines nationalen jüdischen Kanons reflektierten. Maßstäbe setzte die 1901–1906 in New York publizierte Jewish Encyclopedia. Gleiches gilt für die 1928–1934 in Berlin veröffentlichte, aber unvollständig gebliebene deutschsprachige Encyclopaedia Judaica und das unter gleichem Titel Anfang der 1970er in Jerusalem abgeschlossene englischsprachige Werk. Die modernen jüdischen Enzyklopädien waren textuell eng aufeinander bezogen. Durch die Übernahme, Übersetzung und Adaption einzelner Artikel formierte sich eine Reihe von Enzyklopädien, die gleichsam wie Palimpseste die Transformationen jüdischen Wissens abbilden.
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