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Damaskus war im Jahr 1840 Schauplatz einer Ritualmordbeschuldigung, in deren Folge die jüdische Gemeinschaft der Stadt verfolgt, vier Juden zu Tode gefoltert und mehreren Inhaftierten durch Folter Geständnisse abgepresst wurden. Der Fall weitete sich zur bekanntesten solcher Beschuldigungen des 19. Jahrhunderts, zur Damaskus-Affäre, aus. Er involvierte die Diplomatie der europäischen Mächte und erregte größtes Aufsehen in Presse und Öffentlichkeit. Europäische Juden, erschüttert über die noch immer verbreitete Akzeptanz der Ritualmordlegende selbst in aufgeklärten Gesellschaften, nahmen den Kampf um die öffentliche Meinung auf. Als Repräsentanten der britischen und französischen Juden reisten Moses Montefiore und Adolphe Crémieux nach Alexandria, um Mehmet Ali, den Herrscher über Syrien, zu einer Erklärung über die Unschuld der verfolgten Juden von Damaskus zu veranlassen. Die Damaskus-Affäre markiert den Beginn einer Ära moderner transnationaler jüdischer Öffentlichkeit und Diplomatie.
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