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Seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts verbreiteten sich moderne jüdische Bibliotheken in Europa. Die Wertschätzung dieser zumeist weltlichen, wissenschaftlichen wie öffentlichen Einrichtungen schloss an jene an, die im Judentum traditionell Büchern und Bibliotheken als Speichern religiösen Wissens entgegengebracht worden war. Moderne jüdische Bibliotheken reagierten auf den Wandel der Lese- und Lebenswelten, indem sie über den Kanon sakraler Texte hinaus säkulare Wissensbestände aufnahmen. In ihrer Ausrichtung dienten sie der individuellen oder kollektiven Orientierung, der Selbstbestimmung und Selbstbehauptung. Ihre Blüte erfuhr die jüdische Bibliothekskultur in der Zeit zwischen den Weltkriegen. Von der nationalsozialistischen Herrschaft zerstört, wird sie heute durch die »verlorenen Bücher« repräsentiert, die auf ihre einstigen Leser verweisen.
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