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Mit dem Begriff Aschkenasim bezeichnen sich Juden, die ihre Herkunft auf Aschkenas, das Siedlungsgebiet von Juden im Europa nördlich der Alpen, zurückführen. Verbindende Elemente für die sich in Alltagsritualen und Habitus unterscheidenden regionalen Gruppen von Aschkenasim waren über mehrere Jahrhunderte Halacha, Liturgie und jiddische Sprache. Die Angleichung an verschiedene europäische Nationalkulturen sowie die Auswanderungen nach Übersee seit dem 19. Jahrhundert ließen Merkmale sozialer und kultureller Heterogenität unter den Aschkenasim stärker hervortreten. Im Kontext des neuen Jischuws in Palästina und nach der Staatsgründung Israels erfuhr die Bezeichnung eine zusätzliche Ethnisierung in Unterscheidung zu misrachischen, d. h. aus Nordafrika und dem Mittleren Osten stammenden Juden (Misrachim). Sie wird seitdem vornehmlich mit sozialer Privilegierung, Elitebildung und bevorzugtem Zugang zu gesellschaftlichen Ressourcen in Verbindung gebracht.
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