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Author:
Johannes Heil
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(5,453 words)

Seit dem Mittelalter bezeichneten Juden die von ihnen bewohnte Region Europas nördlich der Alpen als Aschkenas. Ausgehend von den Städten des Mittelrheingebiets dehnte sich Aschkenas seit dem späten Mittelalter vor allem in östlicher Richtung aus, bis es mit Beginn der Neuzeit sein Zentrum in Polen-Litauen fand. Kultur und Selbstverständnis der aschkenasischen Juden (Aschkenasim) entstanden unter spezifischen historischen Bedingungen: Prägend für die Lebenswelt von Aschkenas war die Nähe zur christlichen Mehrheitskultur bis hin zur Übernahme von Stilen, Bräuchen und Alltagssprache. In der Neuzeit wurde das mittelalterliche Aschkenas zu einem einheitlichen, raum-zeitlichen Erinnerungstopos, als dessen wichtigstes Emblem nach dem Zweiten Weltkrieg zunehmend die jiddische Sprache galt.

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Enzyklopädie jüdischer Geschichte und Kultur

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